Sieg nach einem Herzschlagfinale

19.11.2018 9:51
Adrian Wöhler bei einem seiner 7 Treffer
Keeper Lars Kremmer pariert und trifft selbst doppelt beim 33:30-Sieg des ThSV Eisenach bei der HG Oftersheim/Schwetzingen

Das Team des ThSV Eisenach bildete einen Freudenkreis, inmitten ein sichtlich verlegener und zugleich glücklicher Trainer Sead Hasaefendic. Die etwa 60 nach Baden-Württemberg mitgreisten blau-weißen Fans skandierten „Auswärtssieg! Auswärtssieg!“ Immer wieder umarmt, der 20-jährige Keeper Lars Kremmer. Der 20-Jährige aus Wernshausen, im Nachwuchsprojekt gereift, gehörte mit spektakulären Aktionen zu den Protagonisten. Er parierte 15 Bälle nach seiner Einwechslung in der 7. Minuten, darunter in der ersten Halbzeit 4 Strafwürfe: Seinem guten Torwartspiel setzte er im zweiten Abschnitt die Krone auf. Nach parierten Bällen traf er postwendend aus dem eigenen Kreis in den verwaisten gegnerischen Kasten. „Torwürfe aus dem eigenen Wurfkreis, das üben wir schon im Training. Doch im Punktspiel ist das was ganz anderes“, erklärte Lars Kremmer schweißgetränkt. Holger Löhr, der Coach der HG Oftersheim/Schwetzingen hatte im Spielverlauf vielfach auf den 7. Feldspieler gesetzt. „Eine interessante Variante, doch wir waren durch die Videoanalyse vorbereitet“, ließ ThSVCoach Sead Hasanefendic beim Trainergespräch wissen. „Wir sind nicht durch den 7. Feldspieler in Rückstand geraten, ich habe dieses moderne Mittel eingesetzt, weil uns die Ideen gegen den Tabellenführer fehlten“, sah sich Holger Löhr zu Erklärungen veranlasst. „Ich werde dieses und andere moderne taktische Mittel immer wieder einsetzen. Wem das nicht gefällt, der braucht nicht in die Halle zu kommen“, fügte Holger Löhr hinzu, erntete dafür zumeist versteinerte Gesichter. Mehr nicht. Zu familiär geht es auch heute noch in der Nordstadthalle Schwetzingen zu. (Auch die Eisenacher Armend Alaj und Marcel Schliedermann nutzten den leeren Kasten.)

Feine Geste von Trainer Holger Löhr

Handball ist ein Ergebnissport. Trotz leidenschaftlichen Einsatzes und kreativem torgefährlichen Handball, dringend benötigte Punkte im Abstiegskampf gab es für die HG Oftersheim/Schwetzingen nicht. Mancher der 700 Zuschauer gab Holger Löhr zumindest eine Teilschuld. Mit einer feinen von Respekt gekennzeichnete Geste leitete der Trainer der HG Oftersheim/Schwetzingen sein Statement ein. „Es ist mir eine große Ehre, hier gemeinsam mit einem der erfolgreichsten Handballtrainer überhaupt zu stehen. Als Spieler habe ich vielfach Kontakt gehabt. Und ist er noch immer in Sachen Handball aktiv unterwegs“, unterstrich Holger Löhr. Dafür gab es von allen Zuhörern Beifall. Die Punkte gingen erst nach einem Herzschlagfinale nach Thüringen.

Eisenacher kassieren in knapp 4 Minuten 5 Gegentore

Beim 25:29 (52.) schien der Favorit auf dem Weg zum Sieg. Doch weit gefehlt! Plötzlich brachten die Eisenacher das Leder nicht mehr unter. Nach fünf Treffern in knapp 4 Minuten führte die HG Oftersheim/Schwetzingen mit 30:29 (56.) Der Tabellenführer aus Thüringen wankte. Die so dringend Punkte im Abstiegskampf benötigenden jungen Gastgeber wollten die sich bietende Chance beim Schopfe packen, „doch die Eisenacher hatten das abgezocktere Team zur Stelle“, konstatierte Holger Löhr, der Coach der HG Oftersheim/Schwetzingen. Nach dem Ausgleichstreffer von Alexander Saul (56.) unterlief den Hausherren ein Stürmerfoul, Der am Kreis freigespielte Hannes Iffer versenkte zum 30:31 (59.) Lars Kremmer und das Holz verhindertem Einschläge. ThSV-Neuzugang Andrej Obranovic übernahm Verantwortung, hämmerte das Leder zum 30:32 und als Zugabe, nach einer weiteren Kremmer-Parade, zum 30:33 Endtand ei, Jubelstürme im Eisenacher Lager auslösend.

Eisenach offenbarte Abwehrschwächen bei Fernwürfen

„Die Gastgeber waren zu Beginn die bessere Mannschaft“, gab Sead Hasanefendic unumwunden zu. Immer wieder zappelten, gegen eine zu passive Abwehr, Bälle aus dem Fernwurfbereich im Eisenacher Gehäuse (6:2, 7.Min.). Die Eisenacher wechselten im Tor. Lars Kremmer kam für Stanislaw Gorobtschuk. Es änderte sich nicht viel. Lino Messerschmidt traf zum 7:3 (8.). Zu statisch, zu durchschaubar vielfach das Eisenacher Angriffsspiel, uch wen die Torwurfeffektiviät von nahezu 70 Prozent ein anderes Bild vermittelt. Die kantigen Abwehrspieler stoppten immer wieder Eisenachs Angriffszüge vor einem möglichen Torwurf. Die Eisenacher pirschten sich heran. Daniel Luther markierte per Dreher den Anschlusstreffer (8:7, 11.) und per Strafwurf zum 9:8 (13.). Anspiele des dienstältesten Eisenacher zum Kreis misslangen, waren Ausgangspunkt für Gegenstöße der Hausherren (11:8, 15.). Schlimmeres verhindere Lars Kremmer mit seinen abgewehrten Strafwürfen. Mit der Einwechslung von Andrej Obranovic gewann Eisenachs Angriffsspiel an Schärfe und Präzision. Marcel Schliedermann tankte sich mit bekannter Zweikampfstärke zum 12:12 durch (22.). Der Führungstreffer gelang nicht. Bach einer Freiwurfablage besorgte Andrej Obranovic zumindest den Halbzeit-Gleichstand.

Der Favorit wankte, fiel aber nicht

Beim 19:20 (40.) durch den in Unterzahl von Außen zur Kreismitte eingelaufenen Adrian Wöhler, mit 7Treffern erneut bester Werfer seines Teams, hofften viele im blau-weißen Lager an die Taktstockübernahme ihres Teams. Die Hausherren glichen immer wieder aus. Auf Eisenacher Seite schraubte Daniel Luther seine eigene Saison-Siebenmeterausbeute auf 39 Treffer (bei 46 Versuchen). Nach dem 24:24, Adrian Wöhler hatte mit seinem 79. Saisontreffer egalisiert, zündeten die Männer aus der Werner-Aßmann-Halle einen Zwischenspurt zum 25:29 (52.). Eine Vorentscheidung? Nein. Im Gegenteil. Beim 30:29 wankte der Favorit mächtig. „Doch die Eisenacher hatten das abgezocktere Team zur Stelle“, beschrieb Holger Löhr das Finish.

Einwöchige Punktspielpause Jetzt wartet auf den ThSV Eisenach eine einwöchige Punktspielpause. Am Samstag, 01.12.2018 geht es zur HSG Dutenhofen/Münchholzhausen II, bevor zwei Heimspiele folgen, am 08.12. 2018 gegen die SG Leutershausen und am 15.12.2018 gegen den TV Gelnhausen.

Statistik

HG Oftersheim/Schwetzingen: Herb, Gabel; Barthelmeß (3), Messerschmidt (3), Jansen (5/1), Förch (1), Zipf (4), Jungmann (7), Suschlik (5), Demel, Mehl (1), Polifka (1), Kubitschek

ThSV Eisenach: Gorobtschuk, Kremmer (2); Iffert (1), Wöhler (7), Luther (5/4), Miljak, Schliedermann (3), Richardt, A. Alaj (2), Jovanovic, Mürköster, Obranovic (6), Weyhrauch (3), Saul (4)

Siebenmeter: HG 5/1 – THSV 4/4

Zeitstrafen: HG 1 x 2 Min. – ThSV 4 x 2 Min.

Schiedsrichter: Jung/Schmack

Zuschauer: 700

Th. Levknecht

Quelle: PM ThSV Eisenach

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