ThSV Eisenach: Klare Antwort auf die Charakterfrage

23.02.2018 14:16
Marcel Popa markierte zwei Treffer (Foto: Arnold)
Wartburgstädter siegen mit Rumpfaufgebot 24:22 (13:7) bei den DJK Rimpar Wölfen und wollen am Sonntag im Abstiegs-Heimspiel doppelt punkten Das war Balsam auf die geschundene Seele des ThSV Eisenach! Die in akuten Abstiegsnöten schwebenden Wartburgstädter bejubelten ohne 5 Stammkräfte (Mürküster, Meoki, Miljak, Wöhler, Gerlich) einen 24:22 (13:7)-Erfolg bei den DJK Rimpar Wölfen. Sie verdauten auch die Hiobsbotschaft des Vormittages: Rückraum-Shooter Matthias Gerlich fällt mit einem Muskelbündelriss im Adduktorenbereich für längere Zeit aus. Eine verstärkte Jugendbrigade trumpfte als verschworehne Einheit auf. Die Protagonisten hießen Rückraumspieler Alexander Saul (8 Treffer) und Keeper Jan-Steffen Redwitz (parierte 17 Bälle). Die Youngster Noah Streckhardt, Pascal Küstner und Marcel Popa (jeweils 2 Treffer!) bewiesen an der Seite der wenigen verbliebenen Routiniers beachtliches selbstbewusstes Auftreten. „Der Art des Auftrittes lässt hoffen“, freute sich auch der in der s. Oliver Arena zu Würzburg weilende Eisenacher Aufstiegstrainer des Jahres 1997, Rainer Osmann, im Beisein der neuen Eisenacher Vereinsspitze mit Shpetim Alaj und Peter Krauß. Die eingesetzte Linkshänder-Fraktion mit Willy Weyhrauch und Alexander Saul gefiel dem Urgestein des Eisenacher Handballs besonders ! Charakterfrage mit Nachdruck beantwortet „Es hat sich gelohnt, dass sich alle Spieler in die Pflicht nehmen mussten. Das ist unabdingbar, um zu punkten. Jeder muss stolz sein, für diesen Verein spielen zu dürfen. Neben dem bedingungslosen Kampf war de gegenseitige Kommunikation über 60 Minuten entscheidend. Das muss weiterhin so bleiben“, fand ein schweißgetränkter Jan-Steffen Redwitz geradezu weise Worte. „Wir hatten die Charakterfrage gestellt. Diese wurde beantwortet. Wir sind nicht die besten Handballer, müssen aber die am meisten kämpfenden sein“, betont ThSV-Coach Arne Kühr. „Ein Sieg gut für das Punktekonto, für den Kopf und das Selbstvertrauen. Wir müssen aber den Finger in die Erde stecken und ruhig bleiben, die anstehenden schweren Aufgaben weiter als Team lösen“, ergänzt der 41-Jährige. Gleich am Sonntag wieder, im Heimspiel gegen die HSG Konstanz (Anwurf 17.00 Uhr)! Handballweisheit umgesetzt: In der Abwehr wird der Grundstein gelegt Tatsächlich, ein Rädchen griff in das andere. „Eine starke geschlossene Mannschaftsleistung“, freute sich Manager Karsten Wöhler. Eine starke Abwehr im Zusammenspiel mit Schlussmann Jan-Steffen Redwitz sei der Grundstein gewesen. „Im Angriff ragte Alexander Saul mit guter Quote heraus“, konstatierte Karsten Wöhler. In der Stammbesetzung mit Willy Weyhrauch auf Rechts- und Noah Streckhardt auf Linksaußen, Daniel Luther, Marcel Schliedermann, Alexander Saul im Rückraum, Nicolai Hansen und Marcel Niemeyer am Kreis sowie Jan-Steffen Redwitz, ließen die Thüringer nur beim 3:3 (11.) und 4:4 (12.) die Hausherren zum Ausgleich kommen. Mit einer kompakten Abwehr, das Angriffsspiel wohl dosierend und die personellen Möglichkeiten nahezu optimal einsetzend, war der Außenseiter aus Thüringen das klar dominierende Team. Die knapp 1.600 Zuschauer verstanden die (Handball-) Welt nicht mehr. Ihre Asse, von Keeper Max Brustmann bis zu den torgefährlichen Rückraumspielern Patrick Schmidt und Steffen Kaufmann, sahen kaum einen Stich. Eisenachs Abwehr ließ im ersten Abschnitt ganze 7 Gegentore zu. Der Halbzeitstand von 7:13 war Ausdruck der Kräfteverhältnisse. Ballpassagen zum Kreis hieß ein Erfolgsrezept. Vom 7:8 (20.) trafen die Eisenacher zum 7:13 (30.). Die Schützlinge von Arne Kühr bewahrten stets Ruhe und Übersicht, stoppten die erwartete Aufholjagd der Gastgeber nach dem Seitenwechsel gleich im Keim. Linkshänder Alexander Saul brillierte mit seinen Wurfrepertoire, netzte zum 11:18 (40.) ein. Mancher der Rimparer Angreifer dürfte Albträume vom Eisenacher Schlussmann in der Nacht bekommen haben. Patrick Gempp scheiterte völlig frei nach einem Gegenstoß. „Unglaublich, diese Leistung von Jan-Steffen Redwitz“, vermittelte der Radio-Live-Bericht. Eisenachs Abwehr rührte nach dem 16:21 (48.) schier Beton an, kompensierte eine knapp 10-minütige Torflaute im Angriff. Als die Hausherren beim 18:21 (54.) Morgenluft schnupperten, auf nachlassende Kräfte der Gäste hofften, setzte Alexander Saul mit einem Doppelpack zum 18:23 (55.) ein klares Signal. Willy Weyhrauch agierte schlitzohrig in der Abwehr. Der Tabellen-Fünfte kam im Finish nur noch zur Ergebniskosmetik. Ein besonderes Lob verdienten im Eisenacher Lager die angeschlagenen Spieler, die bis zur Sirene auf die Zähne bissen! Bedepperte Unterfranken Seinen 450. Einsatz für die DJK Rimpar Wölfe hatte sich Sebastian Kraus anders vo9rgestellt. „Ich will immer gewinnen, doch davon waren wir ein ganzes Stück entfernt“, gestand der 33-jährige Linksaußen. „Wir sind zu spät aufgewacht“, befand Neuzugang Sergej Gorpishin. Der Kreisspieler kam in der Vorwoche vom nicht weit entfernten Erstbundesligisten HC Erlangen. Am Sonntag im Heimspiel nachlegen „Dieser Doppelpunktgewinn ist nichts wert, wenn wir am Sonntag nicht nachlegen“, war der einhellige Tenor in der Mannschaftskabine des ThSV Eisenach. Im zweiten Teil des Doppelspiel-Wochenendes empfängt das Team um Kapitän Daniel Luther am Sonntag, 25.02.2018 um 17.00 Uhr mit der HSG Konstanz einen direkten Mitkonkurrenten um den Klassenerhalt. „Wir werden kein Risiko eingehen“, betont ThSV-Coach Arne Kühr mit Blick auf die erkrankten Duje Miljak und Adrian Wöhler. Es ist also davon auszugehen, dass beide am Sonntag erneut fehlen. Das Team vom Bodensee dürfte nahezu in Bestbesetzung anreisen. Von einem Abstiegsendspiel wollen beide Trainer aber nichts wissen. „Ein Blick auf die Tabelle belegt die Bedeutung. Spiele gegen Teams in unserem Dunstkreis sind enorm wichtig. Auch, um diese auf Distanz zu halten. Wir wollen unseren Heimkomplex umstoßen, ad acta legen. Es sind enorm wichtige 60 Minuten gegen einen direkten Mitkonkurrenten, Aber danach folgen noch 14 Spiele! Womöglich alles Endspiele! Abgerechnet wird am 02.06.2018, nach dem Abpfiff unseres Heimspieles gegen die HG Saarlouis“, argumentiert Arne Kühr, der Coach des ThSV Eisenach. Sein Kollege vom Bodensee, Daniel Eblen, meint: „Ich lese die Tabelle nicht besonders aufmerksam. Dass wir zu wenig Punkte geholt haben, wissen wir auch ohne die Tabelle. Wir werden weiter versuchen, jedes Spiel auf unsere Seite zu ziehen. Auf den Gegner bereiten wir uns per Video vor und nicht per Tabelle.“ Statistik DJK Rimpar Wölfe: Brustmann, Wieser; Kraus (3/2), Schmitt (3), Schönig (4/1), Böhm (3), Gempp (1), Gorpishin (1), Schmidt (2), Kaufmann, Siegler (2), Meyer, Brielmeier, Bauer (1), Herth, Sauer (2) ThSV Eisenach: Redwitz, Gorobtschuk; Iffert, Küstner (2), Bogatzki, Luther (3/1), Manys, Schliedermann (1), Hansen, Richardt, Streckhardt (2), Popa (2), Niemeyer (3), Weyhrauch (3), Saul (8) Siebenmeter: DJK Rimpar Wölfe 4/3 – ThSV Eisenach 1/1 Zeitstrafen: DJK Rimpar Wölfe 2 x 2 Min. – ThSV Eisenach 5 x 2 Min. Schiedsrichter: Moles/Pittner Zuschauer: 1.562 Th. Levknecht Quelle: PM ThSV Eisenach

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