MT Melsungen bleibt auf der Liste

21.10.2018 20:29
Traditionell schwer tun sich die Bergischen Löwen in der DKB Handball-Bundesliga mit der MT Melsungen. Noch nie hatte die Mannschaft von Trainer Sebastian Hinze gegen die Hessen gewonnen. Daran änderte auch das Gastspiel in der Rothenbach-Halle nichts. Der BHC hatte große Probleme im Positionsangriff und biss sich phasenweise auch an Torhüter Nebosja Simic die Zähne aus. Die MT gewann 26:23 – trotz Gegenwehr bis zum Schluss. Eine Überraschung hielt die Aufstellung zu Spielbeginn bereit. Fabian Gutbrod war nach überstandener Patellafraktur bereit für sein Comeback. Den Start bekam trotzdem Max Bettin, der neben Linus Arnesson und Kristian Nippes im Rückraum agierte. Zwar vergab der Rückraum-Linke seine erste Chance, doch nachdem er kurz liegengeblieben war, stibitzte er die Kugel im Zurücklaufen und leitete einen Gegenstoß ein, den Kristian Nippes zum 1:0 verwertete.

Auch wenn es im Positionsangriff nicht lief, ging der Plan der Löwen zunächst voll auf. Die Melsunger agierten hektisch, verloren den Ball und wurden von den Löwen konsequent bestraft. Auch der zweite Treffer ging per Konter auf Nippes‘ Konto. In der Folge wirkte die MT konzentrierter, verlor nicht mehr so schnell den Ball und war auch selbst per Gegenstoß erfolgreich. Die Gäste mühten sich, zu guten Abschlüssen zu kommen. Arnesson fasste sich ein Herz, traf auch, konnte jedoch bei den nächsten Versuchen nicht weiter zusetzen.

Nach zwölf Minuten führten die Hausherren zum ersten Mal nach einem Gewaltwurf von Julius Kühn. Das 6:4 legte die Mannschaft per Gegenstoß nach. Obwohl die Gäste große Probleme mit Marino Maric am Kreis hatten, blieben sie dran. Arnor Gunnarsson verkürzte per Siebenmeter, Nippes glich mit einer weiteren Aktion aus dem Tempospiel zum 7:7 aus.

Weil sich der Positionsangriff weiterhin schwer gestaltete, setzte Sebastian Hinze einen neuen Akzent. Er brachte bereits in der 17. Minute Fabian Gutbrod aufs Feld. Der Rückraum-Linke absolvierte damit seine ersten Minuten in dieser Saison. Zwar blieb er bei seinem ersten Wurf glücklos, kurz darauf traf Gunnarsson per Strafwurf aber trotzdem zum 8:7.

Auch weil Nebosja Simic überragend parierte, übernahm die MT wieder die Führung, jedoch nicht das Kommando. Die Löwen blieben dran, machten es dem Gegner mit ihrer Deckung ebenfalls sehr schwer. Hinze appelierte in einer Auszeit, geduldig zu bleiben, die Angriffe etwas länger auszuspielen. Der Schlussspurt vor der Pause gehörte dennoch den Gastgebern, die nach schönem Kempa-Trick sogar ein 13:10 mit in die Kabine nahmen.

Nachdem die ersten beiden Angriffe der Melsunger nach Wiederanpfiff erfolgreich gewesen waren und Simic sogar einen Gunnarsson-Siebenmeter pariert hatte, schwanden die Chancen der Gäste. Nippes und Csaba Szücs hielten die Gäste im Spiel, aber im Positionsangriff war weiterhin kaum ein Durchkommen für die Löwen. Ging der Ball verloren, bestraften die Hessen sofort. Nach 43 Minuten führte die Truppe erneut mit fünf Toren Unterschied (20:15).

Bastian Rutschmann, der für Christopher Rudeck im Tor eingewechselt worden war, nahm den Melsungern viel weg, aber zwischen den Pfosten gehörte die Partie Simic, der ebenfalls entscheidend eingriff und vor allem dann hielt, wenn die Löwen wieder Hoffnung schöpften. Die Löwen ließen sich nicht entscheidend abhängen, wehrten sich mit Nippes im Tempospiel und Bogdan Criciotoius Wurfgewalt aus dem Rückraum. Der Rumäne verwandelte zum 20:24, setzte seinen nächsten Abschluss aber deutlich drüber.

So fehlte der Begegnung in der Schlussphase die ganz große Dramatik. Der BHC verlor 23:26 und kassierte damit nach fünf Siegen in Folge seine dritte Saisonniederlage. Die MT Melsungen bleibt in der Bundesliga nicht zu knacken. Sie ist neben dem THW Kiel die einzige Mannschaft, die noch auf der Liste der nicht besiegten Teams steht.

Löwengebrüll – die Stimmen zum Spiel

Sebastian Hinze: „Wir sind ob der knappen Niederlage schon enttäuscht, weil wir am Ende nicht alles umsetzen konnten, was wir uns vorgenommen haben. Wenn wir es in der ersten Halbzeit nach Ballgewinnen konsequenter spielen, nehmen wir uns nicht selbst die Sicherheit und geben sie Melsungen. Im zweiten Durchgang bin ich nach dem 0:2-Start zufrieden, wir haben gut gedeckt und kommen in die Gegenstöße. Doch um entscheidend ranzukommen stand uns Simic im Weg – da ist die Hypothek von drei Toren Rückstand zur Halbzeit dann zu groß.“

Heiko Grimm: „Wir kommen schwer ins Spiel, denn wir hatten den Druck es gut machen zu wollen. Aber wir haben zusammengehalten und diszipliniert gespielt und wurden so immer sicherer. Wir wollten dem BHC das Schnelle Spiel unterbinden, was uns größtenteils gelungen ist. Wichtig war, dass wir alle an einem Strang ziehen und trotz der Ausfälle in den letzten beiden Spielen gezeigt haben, dass es besser geht. Mit einer überragenden Abwehr sind wir heute zum erfolg gekommen.“

Jörg Föste: „Wir haben über weite Strecken ein gutes Spiel gezeigt, hatten aber gegen die Einzelkönner Simic und Kühn nicht die richtigen Mittel. In der ersten Halbzeit bekommen wir zu viele Gegenstöße und können es im zweiten Durchgang nicht mehr drehen. Jetzt ärgern wir uns kurz und schauen dann nach der Nationalmannschaftspause was im Ligaheimspiel gegen die Rhein-Neckar Löwen passiert.“

MT Melsungen – Bergischer HC 26:23 (13:10)

MT Melsungen: Simic (1), Sjöstrand – Maric (4), Kühn (9), Lemke, Reichmann (5/2), Ignatow, Kunkel (1), Mikkelsen (3), Danner, P. Müller, Schneider (1), Allendorf, Birkefeldt (1), Pavlovic (1). Trainer: Heiko Grimm.

Bergischer HC: Rudeck, Rutschmann – Boomhouwer (3/1), Kotrc, Bettin, Gutbrod, Arnesson (1), Babak (1), Szücs (1), Darj, Baena, Petrovsky (2), Nippes (7), Criciotoiu (2), Majdzinski, Gunnarsson (6/4). Trainer: Sebastian Hinze

Schiedsrichter: Colin Hartmann / Stefan Schneider

Siebenmeter: 5/6 – 2/3

Zeitstrafen: 3 - 3 (Maric, Danner, Müller – Szücs, Arnesson, Boomhouwer)

Spielverlauf: 0:2 (5.), 4:4 (10.), 7:5 (15.), 7:8 (20.), 10:0 (25.), 13:10 (30.), 15:12 (35.), 18:14 (40.), 20:16 (45.), 22:18 (50.), 25:21 (55.), 26:23 (60.)

Quelle: PM Bergischer HC 06

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